HPT-17/11-09
2009-11-28

HPs CD-Kritik

- Maplewood's 1st & 2nd

- Bob Dylan's 47th


MAPLEWOOD

"Maplewood" – 2005-08-08

"Yeti Boombox" – 2009-07-27 

Als ich wieder einmal einen Blick auf die JIT Webseite warf, fielen mir direkt folgende Worte ins Auge:"... Hi HP, ich hatte manchmal den Eindruck, Du wärst dabei?!..." Ich, dabei? Wobei?

Dann las ich den Artikel über Maplewood und mein Interesse war schlagartig geweckt. Eine Gruppe, die im Zusammenhang mit Byrds, CSN und meiner Person erwähnt wird, ruft mein uneingeschränktes Interesse hervor.

Was war zu tun? Internetrecherche, Samples anhören, CDs ("Yeti Boombox" & "Maplewood") bestellen. Diese trafen verzögert nacheinander ein.

Maplewood, in New York ansässig, aber musikalisch westcoastsound-orientiert, ähnelt in der Tat gesanglich und gitarrenmäßig der Musik der Heroen der 60er und 70er Jahre. Der ausgezeichnete Harmoniegesang erinnert aber doch eher an Gruppen wie America oder Simon & Garfunkel als an CSN.

Die 12-saitige Gitarre könnte noch viel intensiver -  vor allem als Solo-Instrument - eingesetzt werden. Roger McGuinn (und auch mich) würde dies erfreuen. Man sollte aber auch nicht verschweigen, dass vor allem bei ihrer ersten CD ("Maplewood") eine gewisse Langeweile mangels musikalischer Variation aufkommen kann. Ich persönlich finde die zweite CD abwechslungsreicher, nicht zuletzt, weil Gerry Beckely (Amerika) unterstützend mitwirkt.

Alles in Allem: zwei CDs, die man uneingeschränkt kaufen kann, die einem das "laid-back" Gefühl Kaliforniens vermitteln. Um allerdings den Vergleich mit den Byrds & CSN standzuhalten, müssen Maplewood noch Einiges zulegen.

***1/2 Sterne von Horst-Peter Schmidt

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BOB DYLAN

"Christmas in the Heart" - 2009-10-13

Was hat dieser Mann nicht schon alles gemacht: Folk, Rock, Folkrock, Blues, Gospel, Swing, und und und und und - Judentum, Christentum, wieder Judentum und nun? Brauchtum! Brauchtumspflege, um es präziser zu formulieren.

Die Rede ist von Bob Dylan, der mit seiner 47. CD ein Weihnachtsalbum offeriert. Bob Dylan und ein Weihnachtsalbum? Passt das überhaupt zusammen?

Das neuste Werk des Meisters enthält Klassiker wie "Here Comes Santa Claus", "Winter Wonderland" und "Little Drummer Boy",  und vieles mehr, präsentiert in verschiedenen Stilrichtungen.

Zugegeben, die Stimme Dylans in Zusammenhang mit Weihnachtsliedern ist gewöhnungsbedürftig, aber nach einem zweiten und dritten bedächtigen Hören der CD findet man Gefallen an ihr. Ich jedenfalls finde sie besser als seine letzten Werke.

Sehr erfreulich ist auch, dass der gesamte Erlös des Plattenverkaufs an die Organisation "Feeding America" geht.

  • Bob Dylan: "Es ist eine Tragödie, dass mehr als 35 Millionen Menschen allein in diesem Land – 12 Millionen davon Kinder – oft hungrig ins Bett gehen und jeden Morgen aufwachen, ohne zu wissen, woher ihre nächste Mahlzeit kommen wird. Gemeinsam mit den guten Menschen von „Feeding America“ hoffe ich, dass unsere Anstrengungen in diesen Feiertagen bedürftigen Menschen etwas Ernährungssicherheit bringen können."

Man bekommt also nicht nur eine neue CD des Meisters, sondern auch ein gutes Gewissen, einen Solidarbeitrag geliefert zu haben.

Also, wer vielleicht einmal dem alljährlichen Weihnachtsliedertrott entfliehen möchte, schiebe am Heiligabend 2009 oder an den darauffolgenden Festtagen Dylans neue Scheibe in den CD Schacht. Der gebratene Truthahn würde jedenfalls nicht geschockt von der festlich gedeckten Weihnachtstafel flattern, selbst wenn er noch könnte.

*** Sterne von Horst-Peter Schmidt

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