Neil Young & Crazy Horse zweites Album 2012

PSYCHEDELIC PILL
(Reprise Records)

- Erinnerung an Evi

- Besprechungen der Platte


Eine tolle Platte, beinahe schmerzhaft schön.

Wir widmen sie, besonders aber das folgende Lied unserem Andenken an Evi, die uns alle nun auf der anderen Seite des Weges begleitet:

Ramada Inn 

So many years now together
All those good times, ups and downs
So many joys raising up those kids
Well they've moved on now, out of town

So many times she tried 
So many times she cried

And every mornin' comes the sun
And they both rise into the day
Holdin' on to what they've done

She loves him so
She does what she has to

She loves him so
She does what she needs to

In a Ramada Inn near the Grapevine
They stop to rest for the night
Traveling down south looking for good times
Visiting old friends feels right

People they haven't seen in forever
Since high school, Santa Jose times
Some restaurant food and a bottle
Had a few drinks and now they're feeling fine

And every mornin' comes the sun
And they both rise to the day
Holdin' on to what they've done
He loves her so
He does what he has to

He loves her so
He does what he needs to

Seem like lately things are changing
Seems like lately things are going South
A few drinks now and she hardly knows him
He just looks away and checks out

When she says it's time for him to do something,
Maybe talk to his old friends who gave it up
He just pours another tall one
Closes his eyes and says "that's enough"

And every mornin' comes the sun
And they both rise into the day
Holdin' on to what they've done

She loves him so
She does what she has to

He loves her so
He does what he needs to

And every mornin' comes the sun
And they both rise to the day
Holdin' on to what they've done

He loves her so
He does what he needs to
She loves him so
She does what she has to

Möge Dir, Rüdiger, die Musik helfen, die Kraft und Zuversicht und Freude (wieder) zu finden, auf dieser Seite des Weges weiter zu gehen.

Elke und Karlheinz


Zu den Besprechungen des Albums von:

- Andy Gill
in The Independent, 20.10.2012

- Dave Simpson
in The Guardian, 25.10.2012. 2012


Youngs Schwelgen in Rock’n’Roll Erinnerungen ist gar nicht so schwer zu verdauen

von ANDY GILL


Neil Youngs zweites Album im Jahr 2012 mit den respektablen Crazy Horse ist das längste seiner Karriere. Und wie so oft, wenn er die Horse einspannte, kommen darin mehrere ausgedehnte Gitarren Stücke vor – drei der vier längsten seiner Karriere finden sich auf Psychedelic Pill, darunter der 27-Minuten-Marathon „Driftin‘ Back“, mit dem das Album beginnt.  

Den Anstoß dafür lieferte zweifellos das Schreiben an seiner Autobiographie „Waging Heavy Peace“, in der Young planlos über Religion, Kunst, Erinnerungen und Musik sinniert. „Träume, wie die Dinge besser werden, schreib über sie in meinem Buch“, singt er in einem kurzen Moment klingender Träumerei, bevor sich die klassische, schmuddelig lässige Art der Crazy Horse einschleicht und alles zudeckt wie eine dünne Staubschicht über Erinnerungen.

Das Album liefert die gewohnt ruppigen und abschweifenden Stegreif Improvisationen, in stellenweise ungewöhnlicher Feinheit – was man nicht über den folgenden Titelsong sagen kann, ein kurzes Lied über ein Mädchen, das „auf Vergnügen aus ist“, das ganze Stück unbeschreiblich ertränkt in einem gewaltigen Flange-Waber Effekt.

Youngs Erinnerungen liefern den Stoff für drei weitere Stücke, mit Hinweisen auf Dylan, die (Gratefull) Dead und Roy Orbison in „Twisted Road“, eine liebevolle Huldigung an „old-time music“ beginnt mit einer „The Weight“ nachäffenden fallenden Akkordfolge. „Born In Ontario“ ist ein einfaches, unverblümt autobiographisches Bekenntnis des Sängers zu seinem Lebens Glück.

Eindrucksvoller ist das 16-minütige „Walk Like A Giant“, ein Nachdenken über die schwindenden Kräfte einer Generation, die die Welt zum Besseren verändern wollte. „Das Stück ist wie ein wunderbares, wildes Tier, seine empfindliche, spinnenhafte Gitarrenarbeit, die sich aufbaut zu einem riesigen wütenden Getöse, um in Bruchstücke aus purem Lärm zu zerplatzen.“

“Ramada Inn” ist der zweite große Grundpfeiler von Youngs bestem Album seit einiger Zeit, eine brillante und zärtliche Zeichnung einer zwar Alkohol getesteten, aber auf einem festen Fundament aus Liebe fortbestehenden Langzeit Beziehung: Verborgen in düsteren Akkorden kündet zwar ein Omen von harten Zeiten, aber die Verzerrung von Youngs Gitarre wirkt hier eher wärmend, wie eine alte schäbige Decke, kratzig auf der Haut, aber immer noch behaglich.

Siehe den Artikel von ANDY GILL auf der Internetseite von The Independent.

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Beinahe schmerzhaft schön

von DAVE SIMPSON


Shakeys erstes Album (“Bernard Shakey” ist Neil Youngs Film-Pseudonym) eigener Lieder mit den Horse seit 1996 trägt deren Markenzeichen Sound wie ein alter Pantoffel – wunderschöne Harmonien, schwermütige Akkordwechsel und daherzockelnde Country-Rock Rhythmen die Youngs improvisierten Gitarren Soli Raum geben, umherzuschlendern.

Umherschlendern, das ist es, was er tut - 87 Minuten lang, viele davon rückblickend über ein bemerkenswertes Leben, wehmütig und homorvoll.

Der abschweifende aber großartige 27-Minuten Opener „Driftin‘ Back“ zeigt ihn als den Victor Meldrew des Country Rock, wunderbar zeternd über die Klang Qualität von MP3 und mit der Drohung, „sich einen Hip-Hop-Haarschnitt zuzulegen“ – ein Versprechen, an das man ihn unbedingt erinnern muss.

„Twisted Road“, die packende Erinnerung, als er zum ersten Mal Dylans „Like A Rolling Stone“ hörte, „fühlte den Zauber und nahm ihn mit nachhause“.

Zum anderen inspirierte die familiäre Alchemie mit seiner Langzeit Begleit Band ein paar der besten Lieder seit „Ragged Glory“ 1990.

Das außergewöhnliche „Ramada Inn“ – eine Lobpreisung eines alternden Paares, aneinander gebunden durch Suff und Liebe – ist beinah schmerzhaft schön.

„Walk Like A Giant“ ist die Rückkehr zu einem Lieblings Thema – der Tod des Hippy Traums – jedoch neu entfacht mit Idealismus und einer Menge des alten Feuers.

Siehe den Artikel von DAVE SIMPSON auf der Internetseite von The Guardian.

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Ramada Inn


Walk Like A Giant

She's Allways Dancing


Psychedelic Pill


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