THE CREAM OF SCOTLAND -1-

Hoher Westerwald – Weeze – Edinbvrgh
Montag, 2009-08-03


Die Anreise vom Hohen Westerwald nach Weeze am Niederrhein, dem Startflughafen von Ryanair nach Edinburgh, beträgt ca. 230 Kilometer und lässt sich locker, lecker erholsam, fast exakt auf halber Strecke im „bei mir“ am Eifelplatz in der Kölner Südstadt unterbrechen und gleichzeitig mit der überfälligen Gratulation zu Helges Geburtstag (2009-08-29) und einem gemeinsamen Bier mit Uwe verbinden. Noch davor statteten wir dem MediaMarkt in Frechen einen Besuch ab und erstanden einen Canon HG20 Festplatten-Camcorder. Das bedeutet für diese Fahrt: Keine unbewegten Bilder. Grund: Die beknackte Hoffnung, damit das Konzert von Jack Bruce festhalten zu können. Schaumerama!

Abflug circa 22.30 Uhr; Bei reiner Flugzeit, abhängig von Gegen- oder Rückenwind, circa 90 Minuten, abzüglich einer Stunde auf Ortszeit Schottland, also Ankunft circa 23.00 Uhr. Circa, da man – siehe Kleingedrucktes – bei Ryanair nie genau weiß. Der dem entsprechend klugerweise einzuhaltende zeitliche Sicherheitsabstand, mit Eintrudeln am Flughafen spätestens eine Stunde vor avisierter Abflugzeit, ließ uns schon im Vorfeld den Aufbruch von Helge und Uwe im „bei mir“ gegen 19.30 Uhr planen. Er „gelang“ dann aber doch erst zwanzig Minuten später. Mit zwei Konsequenzen: Elke übernahm Lenkrad und Benzin-Rührer des Seat, und Kallemann wunderte sich auf dem Co-Piloten-Sitz zunächst über den Formel-1-Stil, in dem Elke Weeze entgegenstrebte, um dann jedoch nach gepäckfreiem Einchecken (per PC at home erledigt) gerade und ohne viel nervige Wartezeit – diesmal wg. langjähriger Nutzung der Firmenleistungen – auch noch mit den unsozialen Vorzügen von Special Guests, als Erste den Flieger besteigen und sich die besten Sitze (mit optimaler Beinfreiheit) in Reihe 16 und damit am Notausstieg über den Tragflächen aussuchen zu dürfen.

Die Entscheidung Elkes – übrigens nicht zum ersten Mal DIE umsichtige und perfekte Logistikerin – nur je ein Handgepäck mitzunehmen (I: Zwei geliebte Tempur-Kopfkissen, Schlafanzüge und Kamera, II: Der Rest), sollte sich als absolut Nerven- und Geldbeutel-schonend herausstellen. Kein Warten am Gepäckband nach der Ankunft, weniger potenziell vergessbare Einzelteile. Das ist auch für längere Reisen absolut empfehlenswert – Man nimmt doch erfahrungsgemäß immer wieder Dinge mit, die dann nicht ein einziges Mal benutzt werden. Wie auch Kallemann, dieses Mal: Ein Taschenmesser (wird wg. putativer Teerorismus-Abwehr konfisziert, konnte mir also auch nicht mehr anderweitig abhanden kommen) und eine Fleecejacke (nicht ein einziger, auch nur annähernd frischerer Bedarfsmoment an fünf Tagen Schottland-Wetter). Die scheinbar überflüssige alte Lederjacke sollte sich für das Konzert allerdings durchaus nützlich machen. Schaumerda.

Die Flugzeit reichte für meine müden grauen Zellen gerade aus, die (Idioten) Einstellung „Easy“ aus dem Handbuch der neuen Kamera zu extrahieren und zu installieren, einen Knopf drücken, der danach blau leuchtet. Die Resultate sollten für den Anfang absolut reichen.

Nach der Landung in Edinburgh charterten wir eines der sich um diese lichtarme Tageszeit nicht mehr all zu zahlreich anbietenden Taxis und ließen uns zum Listenpreis von 26 Pfund über die „neue“ Firth of Forth Brücke nach North Queensferry, zum direkt an deren Nordende gelegenen „Queensferry Hotel“ bringen. Ein ebenfalls nicht mehr ganz neues, aber in angenehmer Weise stilvoll (Bauhaus?!), vor allem im Inneren, gestaltetes Hotel mit freundlichem, jungem Personal. Das übliche Doppelbett mit Decke, beides je in einem Stück, sollte uns eine der erholsameren Nächte dieser Reise ermöglichen – Qualität und Breite(!) der Matratze war’s gedankt – wie auch der Tatsache, dass die akustischen Konsequenzen des never ending Verkehrs über die Firth of Forth Road Bridge nur äußerst gedämpft in Room # 231 ankamen, da das ganze Hotel in einen Fels hinein gebaut wurde, der es weit überragt und so als perfekter Schalldämpfer dient.

Nach einem, wie üblich, ausgiebigen, schmackhaften und sättigenden, continental breakfast für Elke, full scottish für Kallemann, machte der seine ersten Versuche mit der neuen Kamera. Diverse Blicke und Schwenks auf die alte Forth Railway Bridge im Licht der frühen Sonne in heftigsten Reparatur-Verpackungen, auf die etwas jüngere, aber gerade ebenfalls in Renovierung befindliche Forth Road Bridge und auf den Hafen Rosyth, mit dem Anlegeplatz der Fähre von und nach Zeebrugge im Westen. Luvely weather – so darf’s weitergehen – in Verlängerung des geflügelten Wortes von Roderick (Kings House Hotel): Immer wenn Ihr kommt, ist das Wetter in Schottland gut.

Elke & Karlheinz


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