Am Dienstag, 16. Juli 1985 starb

Heinrich Böll

Ob's nun besonders passend war oder nicht,
BAP widmete ihm ihre neue Platte
-ahl männer aalglatt-.

Was Günter Wallraff am Todestag schrieb,
trifft dafür auch heute noch zu:

Es wird dunkler und kälter mitten im Sommer ·
Hein, du hast hingeschmissen,
Deine Venen und Nerven waren nicht aus Stahl ·
Du hast an allem gelitten und geholfen,
selbst da, wo gnadenlose Jagd angesagt war ·
Mit manchen Ehrungen, die Du über Dich ergehen
lassen mußtest, haben sich Deine Ehrer mehr Ehre
angetan als Dir
·
Und gegen Deine Lobredner von Staatsseiten und
ein paar Aasgeier von der Kritikerzunft, die Dich zu
Lebzeiten nicht mundtot machen konnten, kannst
Du Dich nun nicht mehr wehren
·
Die Deine Werke nicht lesen, werden Dir ein
monumentales Denkmal setzen
·
Sie wollen Dich und das Aufrührerische Deiner
Gedanken einmauern
·
Hein, es gibt keinen, der an Deine Stelle treten
und Dich ersetzen könnte
·
Wir sind ärmer geworden ·
Wir können von Dir lernen:
Das Richtige auch zum nicht-opportunen Zeitpunkt
zu sagen und zu tun ·
An den Menschen und nicht an Institutionen
zu glauben, keiner starren Ideologie zu verfallen,
den jeweils Mächtigen zu mißtrauen ·
Und wenn wieder Gleichschritt angesagt:
zu stolpern, um aus dem Tritt zu kommen ·
Eher desertieren als zu marschieren ·
Widerstand leisten!!! Nicht erst, wenn's zu spät ist
in Diktaturen ·
Leben und Werk nicht zu trennen -
so wie Du es vorgelebt -
so bist Du nicht tot ···

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Siehe auch Heinrich Böll auf Wikipedia

Heinrich Böll Chronik

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