Plattencovers – das Ohr sieht mit 

Die bedruckten Pappen, aus denen man einst, nach dem Gang zum bevorzugten Dealer, beinahe ehrfürchtig erst die weiße Schutzhülle und dann die schwarze Vinylscheibe herausnestelte (und dann immer vorsichtig auf dem Mittelfinger balancieren!) sind allesamt Beispiele angewandten Designs: Sie haben immer auch die Aufgabe, die Meisterwerke im Innern zu annoncieren und zu repräsentieren, sind im seltensten Fall frei flottierende Kunstwerke... 

Schutzhülle, Werbe-Vehikel, Illustration des musikalischen Genius – das Albumcover hatte immer mehrere Aufgaben zu erfüllen. Doch bis 1938 Alex Steinweiss bei Columbia Records als erster Art Director sui generis angestellt wurde, sollte die Verpackung der Alben vorwiegend deren Zerkratzen verhindern.

Mittlerweile gehört ja das Knistern fast schon zum Lieblingssong-Lauschen dazu, erringt in Zeiten digitaler Datenträger und Downloads geradezu Vintage-Qualität: Wer als Retro-Freund Ja sagt zum Eiermann-Stuhl und zum String-Regal, sieht mit CD in der Hand irgendwie lächerlich aus: Da müssen schon Dual und Vinyl her.

Das heißt aber auch: Plattenhüllen sind heute eigentlich ein Fall fürs Museum...

Also: Vinylbestand verkaufen...?

Den Teufel werden wir tun. 

Von HOLGER LIEBS 

Exzerpt von Karlheinz


Wer den vollständigen Artikel lesen will, findet ihn hier:

HOLGER LIEBS
Darauf einen Sgt. Pepper’s
Ob Kühe von „Hipgnosis“ oder Corbijns Coolness – bei Plattencovern galt immer: Das Ohr sieht mit. Im Download-Zeitalter stirbt das Design-Genre jedoch aus
Süddeutsche Zeitung, 2009-04-28 

 

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